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Tandemstillen & Stillen in der Schwangerschaft

Tandemstillen – was bedeutet das?


Tandemstillen beschreibt das wunderbare Abenteuer, wenn eine Mutter ihre Kinder unterschiedlichen Alters gleichzeitig stillt. Es ist eine Möglichkeit, eine tiefe Verbindung zwischen den Geschwistern herzustellen und gleichzeitig die einzigartige Beziehung zur Mutter aufrechtzuerhalten.

Ist es sicher für eine schwangere Frau zu stillen?


Natürlich! In den meisten Fällen ist das Stillen während der Schwangerschaft sicher und bereichernd. Es sein denn: Es besteht das Risiko einer Frühgeburt.

Der Milchspendereflex wird mit dem Hormon Oxytocin ausgelöst, dem Liebeshormon. Es wird auch bei der Geburt, für die Wehen benötigt. Die ausgeschüttete Menge ist während der Geburt jedoch viel höher. Bedenken hinsichtlich des Hormons Oxytocin und seiner Wirkung auf die Gebärmutter und die Auswirkungen während der Schwangerschaft sind also selten relevant.

Welche Auswirkungen gibt es während der Schwangerschaft?


Das Hormon Progesteron kann die Durchlässigkeit der Milchkanäle beeinflussen, was zu einer verringerten Milchmenge führen kann. In vielen Fällen bleibt die Milch ganz weg. In dieser Situation kann das gestillte Kind entweder das Stillen von sich aus ablehnen oder trotz der Veränderungen «trocken» weiterstillen.

Wenn die Produktion von Kolostrum einsetzt, können bei gestillten Kindern häufigere und dünnere Stuhlgänge auftreten, die jedoch unbedenklich sind. Einige Kinder nehmen möglicherweise einen veränderten Geschmack der Muttermilch wahr und lehnen vorübergehend die Brust ab.

Einflüsse von Hormonen können zu empfindlichen Brustwarzen führen und die verringerte Milchmenge könnte beim Stillen Unbehagen oder Schmerzen verursachen. Die veränderte Körperhaltung aufgrund des wachsenden Bauches kann ebenfalls Einfluss auf das Stillen haben.

Einige Mütter berichten, dass sie das Stillen während der Schwangerschaft nicht mehr so geniessen können und sich gereizt fühlen, was auf die hormonellen Veränderungen zurückzuführen ist. Schwangere Frauen sind anfälliger für Soorinfektionen, die unangenehm sein können und auch die Brust betreffen könnten. In diesem Fall sollte jedes Kind an einer eigenen Brust saugen.

Genügend Kolostrum?


Etwa einen Monat vor der Geburt produziert die Brust reichlich Kolostrum, das selbst von einem stillenden Kind nicht aufgebraucht werden kann. Denn dein Körper produziert so viel Kolostrum, wie Nachfrage da ist.

Nach der Geburt können sowohl das Neugeborene als auch das ältere Geschwisterkind nach Bedarf gestillt werden, mit Ausnahme der ersten Tage nach der Geburt. Hier sollte dem Neugeborenen Vorrang eingeräumt werden, da das Kolostrum nach der Geburt nur in begrenzter Menge vorhanden ist und dem Neugeborenen Schutz vor Infektionen bietet.

Tandemstillen kann Eifersucht beim älteren Geschwisterkind mindern und Infektionen reduzieren, was sowohl für die Mutter als auch für die Babys von Vorteil ist. Die Mutter kann sich zudem freuen, beiden Kindern gerecht zu werden, was den Stress minimieren kann.

Wie kann sich die Muttermilch zwei Kindern gleichzeitig anpassen?


Die Muttermilch wird während dem Stillen gebildet. Durch den Kontakt zwischen Brust und Baby/Kind bekommt die Brust Speichel ab. Die Informationen des Speichels, gelangen über deine Brust in die Blutbahn. Und daraus wird dann wiederum die Milch gebildet, mit der perfekten Zusammensetzung, so, wie dein Baby/Kind diese gerade benötigt.


Hast du ein stillendes Kind, bist erneut schwanger und hast Fragen/Unsicherheiten bezüglich dem Weiterstillen? Dann lass dich von einer Fachperson beraten.